Über das Holz | Nadelhölzer und seine Eigenschaften

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Die gebräuchlichsten europäischen Nadelhölzer



Das Tannenholz; Das Fichtenholz; Das Kiefernholz; Das Lärchenholz


Das Tannenholz


Weißtanne, Silbertanne oder Edeltanne ( Abies alba)

Tannenbaum Tannenzweig Tannenholz Die Tanne wächst in den Mittelgebirgen Europas, erreicht eine Höhe von 30 bis 40 Meter und hat einen meist geraden Stamm mit glatter weißlich - grauer, mit Harzbeulen bedeckter Rinde und meist waagerechten Ästen. Die oberseits glänzend dunkelgrünen, auf der Unterseite mit zwei bläulich - weißen Streifen versehenen Nadeln stehen, wie für Tannen charakteristisch, flach und zweizeilig. Die Tanne ist ein Reifholzbaum mit breitem Splint, ausgeprägten harten Jahresringen und dünnem Mark. Das Holz ist schlicht und langfaserig, dabei leicht, elastisch, fast Harz frei, gut zu spalten und zu verarbeiten. Die Farbe des Holzes ist weiß mit gelblichen oder rötlichen Anflug. Bei dichtem Bestand gewachsen hat das Holz wenig Äste, weshalb es sich für Schnittwaren aller Art ganz besonders eignet. Die dunklen, fast schwarz vom Holz sich abhebenden Aststellen sind kennzeichnend als Merkmal zur Unterscheidung vom Fichtenholz. Das Astholz springt beim Beschlagen ab und fällt bei dünnen Schnittwaren unter leichtem Druck oder von selbst durch.


Das Fichtenholz


Fichte, Gemeine Fichte (Picea abis)

Fichtenbaum Fichtenzweig Fichtenholz Dieser Baum ist über ganz Deutschland verbreitet und wächst sowohl in den Bergen, wie auf der Ebene. Er ist das Haupt- Nadelholz der mitteldeutschen Gebirge und das Fichtelgebirge hat nach ihm seinen Namen. Das Wachstum verhält sich wie bei der Tanne. Die Fichte erreicht eine Höhe von 20 bis 40 m. Der gerade, schlanke Stamm hat eine rotbraune, schuppige Rinde. Die Zweige sind glatt und stehen wirtelständig, überhängend. Die Nadeln sind lebhaft grün und glänzend, vierkantig, und sitzen einzeln rund um den ganzen Zweig, unten etwas weniger dicht. Die Fichte ist ebenfalls ein Reifholzbaum mit weniger harten und ausgesprochenen Jahresringen und schmälerem Splint. Das Holz ist rötlich oder gelblich - weiß (nicht ganz so hell wie bei der Weißtanne), leicht, weich, gut zu spalten und zu verarbeiten, etwas fester und harzreicher als Tannenholz. Quer sägt sich das Holz leichter als der Länge nach, wobei sich die Sägeblätter leicht klemmen. Die Aststellen sind zahlreicher als beim Tannenholz, weniger auffallend von Farbe und fest im Holz. Als Bauholz ist das Fichtenholz dem Tannenholz fast gleichwertig. Je nach Umständen ist es fester und des Harzgehaltes wegen dauerhafter; dagegen hat Tannenholz den Vorzug einer gleichmäßigeren Stammdicke. Abwechselnd nass und trocken neigt das Fichtenholz zum Stockig werden.


Das Kiefernholz


Kiefer, Gemeine Kiefer (Pinus sylvestris) auch Föhre oder Kiene genannt

Kiefernbaum Kiefernzweig Kiefernholz Dieser über ganz Deutschland verbreitete Nadelholzbaum bildet im nördlichen Teil ausgedehnte Wälder. Der Baum erreicht eine durchschnittliche Höhe von 20 bis 40 m bei einer Stammdicke von etwa 1 m. Der Stamm ist gerade, im Alter bis zur flachen, schirmartigen Krone Ast frei. Die Rinde junger Bäume ist gelbrot, schuppig, an alten Stämmen rotbraun oder graubraun, borkig, mit tiefen Längsfurchen und kleineren Querrissen, in Lamellen abblätternd, hauptsächlich nach oben hin, so dass gegen den Gipfel die Rinde dünner und heller ist. Die Äste sind weit aushängend, gewunden, je um einen Jahrestrieb voneinander entfernt. Die Nadeln sind lang, pfriemenförmig, spitz, graugrün, zu je 2 in Büscheln um die Zweige herum. Die Kiefer ist ein Kernholzbaum mit breitem Splint, dünnem Mark und sehr deutlichen, etwas Welligen Jahresringen, im Frühjahr- und Sommerholz scharf abgegrenzt. Die Farbe des Holzes ist im Splint gelblich oder rötlich - weiß, im Kernholz mehr rotbraun (nach dem Fällen nachdunkelnd). Das Holz ist grob, langfaserig, harzreich (Kienholz), etwas härter und schwerer als Tannen- und Fichtenholz. Als Bauholz ist das Kiefernholz für bestimmte Zwecke sehr gut geeignet; im Wasser, an feuchten Stellen und im Freien ist es dem Tannen- und Fichtenholz seines Harzgehaltes wegen vorzuziehen und von nahezu doppelter Dauer. Besonders gut gewachsenes, altes, sehr harzreiches Kiefernholz steht bei richtiger Verwendung dem Eichenholz kaum nach. In der Tischlerei wird das Kiefernholz gerne für Fenster und Türen genommen.


Das Lärchenholz


Lärche (Larix decidua)

Lärchenbaum Lärchenzweig Lärchenholz Der hauptsächlich in den süddeutschen Gebirgen wachsende und neuerdings in größeren Beständen angebaute Baum unterscheidet sich von den übrigen Nadelhölzern vor allem dadurch, dass er nicht wie jene immergrün ist, sondern im Spätjahr die Blätter abwirft. Er wird durchschnittlich 20 bis 30 m hoch, erreicht aber auch die Höhe von 50 m bei einer Stammdicke bis zu 1,2 m und mehr. Der gerade, schlanke Stamm hat eine anfangs gelbbraune oder aschgraue, später rot oder graubraune und rissige Rinde und eine kegelförmige Krone mit verteilt stehenden weit auslangenden Ästen und dünnen, herabhängenden Zweigen. Die Lärche ist ein Kernholzbaum mit verschieden breitem Splint, deutlichen, feinwelligen Jahresringen, die eine breite, dunkle, scharf abgesetzte Sommerholzzone zeigen, und sehr dünnem Mark. Die Farbe des Holzes ist im Splint gelblich, im Kern rot oder rotbraun und zwar dunkler als bei der Kiefer. Das Holz ist grob, gut spaltbar, weniger harzreich als Kiefer, sehr dauerhaft und im Allgemeinen höherwertig als das der übrigen Nadelhölzer. Die Aststellen sind im Holz zufällig verteilt, während sie bei der Kiefer sich nach dem Jahrestrieb zusammenhäufen. Das Lärchenholz ist ein sehr gutes und wohl das beste Bauholz. Es findet ferner im Wasser-, Gruben- und Schiffbau und in der Tischlerei Verwendung. Die Dachkonstruktionen mittelalterlicher Kirchen sind häufig aus diesem Holz und bezeugen seine große Dauerhaftigkeit. Seine Leichtigkeit, Federkraft und gleichmäßige Harzverteilung, verbunden mit der Eigenschaft, von Würmern nicht angegangen zu werden und sich gleich gut im Trockenen, in der Nasse und im Wechsel beider zu halten machen es in Anbetracht der leichten Bearbeitung zum wertvollsten der einheimischen Nadelhölzer.


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