Über das Holz | Verhalten und Eigenschaften von Holz

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Holzeigenschaften und Charakteristik


Was man wissen sollte wenn man mit Holz arbeitet

Charakteristik des Holzes


Stammquerschnitt und seine Bestandteile
Stammquerschnitt

Der Querschnitt eines Baumstamms gibt Aufschluss über den Aufbau des Holzes. Etwa in der Mitte liegt das Mark, und um dieses herum sind die Jahrringe in unterschiedlicher Farbtönung und Breite angeordnet. Das erklärt das Wachstum des Baums etwa in der Zeit von April bis zum Herbst. Die Zellen, die sich im Frühjahr bilden, sind großvolumig, die Holzmasse ist locker und porös, und die Zellwände sind dünn. Im Gegensatz zu diesem sogenannten Frühholz besteht das Sommer- oder Spätholz aus wesentlich kleineren, dafür aber dickwandigeren Zellen, die eine harte Ringschicht bilden. Aus diesem Wechsel von Früh- und Spätholz entstehen die Jahrringe, aus denen praktisch das Alter eines gefällten Baums abgelesen werden kann. Die Breite der Jahrringe, die bei den einzelnen Holzarten unterschiedlich ist, kann auch an demselben Stamm beträchtlich variieren, und zwar bedingt, durch nasse bzw. trockene Sommer oder Kälte bzw. große Hitze. Es gibt exotische Holzarten, bei denen keine Jahrringe erkennbar sind, weil in ihren Standorten aufgrund der dortigen klimatischen Verhältnisse keine Wachstumsunterbrechung stattfindet.




Die wichtigsten Begriffe und seine Erläuterungen

Die Borke/ Rinde

Die Rinde ist die äußerste Schicht des Baums. Ihre Funktion ist der Schutz des lebendigen inneren Gewebes gegen extreme Temperaturen und manche Krankheiten. Sie bedeckt die innere Rinde (das Phloem) die die durch Photosynthese gewonnenen Nährstoffe von den Blättern zum restlichen Baum transportiert. Außerdem gestattet sie den lebenswichtigen Gasaustausch.

Das Kambium

Das Kambium ist die Wachstumsschicht des Baums. Es handelt sich dabei um ein empfindliches Gewebe, das für die Produktion neuen Holzes sowohl nach außen zum Phloem wie nach innen zum Splintholz hin zuständig ist und während der Wachstumsperiode (in gemäßigten Klima Frühling und Sommer) den Umfang von Stamm und Asten vergrößert.

Das Splintholz

Das Splintholz hat hauptsächlich die Aufgabe, lösliche Mineralsalze von den Wurzeln zu den Blättern zu befördern. Gewöhnlich ist es durch seine blassere Färbung vom Kernholz — dem Hauptteil des Baums zu unterscheiden. Es kann bis zu 50 mm, bei tropischen Arten sogar bis zu 200 mm stark werden.

Das Kernholz

Das Kernholz liegt innerhalb des Splintholzes. Es besteht aus abgestorbenen Zellen, die für Festigkeit sorgen und Nährstoffe speichern. Der größte Teil des Nutzholzes stammt aus diesem Baum - Teil. Im Mittelpunkt des Kernholzes liegt die Markröhre, die, wenn überhaupt, nur mit Mühe zu erkennen ist.

Die Jahresringe

Die Jahresringe sind der jährliche, vom Kambium angelagerte Zuwachs des Holzes. Unregelmäßigkeiten in ihrem Muster werden durch Krankheiten und Trockenheit verursacht, die das Wachstum des Baums hemmen, was zu engen Jahresringen führt. Verletzungen oder Feuer hinterlassen regelrechte Narben im Muster der Jahresringe.



Holz "arbeitet" - Das Verhalten des Holzes

Der Schwindungsprozess des Holzes

Die nachteilige Eigenschaft des Holzes, in Abhängigkeit der umgebenden Luftfeuchtigkeit zu quellen oder zu schwinden, hat jeder sicher schon zu spüren bekommen. Ein Holzverschlag aus stumpf zusammengefügten Brettern schließt bei feuchter Witterung dicht ab, wogegen in einer sommerlichen Trockenperiode Fugen klaffen. Wichtig zu wissen ist, dass die drei Richtungen, in denen das Holz arbeitet, unterschiedlich groß sind, was bei Bauvorhaben unbedingt berücksichtigt werden muss. Dieser Schwindungsprozess beträgt zwar in Längsrichtung nur 0,1 bis 0,3 Prozent, in Richtung der Markstrahlen bis zu 5 Prozent und tangential zu den Jahrringen - je nach Holzart - jedoch bis zu 10 Prozent. Zum Allgemeinverständnis sei gesagt, dass ein lebender Baum mehr Wassermasse enthalten kann als seine Holzmasse beträgt. Der Trocknungsprozess beginnt nach dem Fällen und Einschneiden des Stamms und setzt sich so lange fort, bis ein Ausgleich zwischen dem Feuchtigkeitsgehalt der Luft und dem Holz stattgefunden hat. Man spricht von lufttrockenem Holz, wenn der Wassergehalt des Holzes nur noch 15 bis 20 Prozent beträgt. Das wirkt sich so aus, dass ein Mittelbrett nach dem Trocknen seine waagerechte Achse behält, also nur in der Breite schwindet und sich dabei konisch nach außen verjüngt, wogegen sich Seitenbretter nach dem Trocknen krümmen. Die gewölbte Oberfläche, die immer nach der Stammachse zeigt, wird als rechte Seite und die hohle Oberfläche (in Richtung des Splints) als linke Seite bezeichnet. Aus dieser Erkenntnis heraus empfiehlt sich bei Leistenverbindungen oder Brettverschalungen jeweils die rechte Holzseite nach außen zu nehmen, damit - bedingt durch nachträgliches Werfen - keine Fugen zwischen Putz bzw. Bekleidungsteilen entstehen. Allerdings neigt die rechte Seite eines Bretts zur stärkeren Splitterbildung, weshalb bei Fußböden und Sitzflächen üblicherweise die linke Seite des Holzes nach oben genommen wird.

Brett - Holzverformung Brettseitenbezeichnung Der Trocknungsprozess am Stamm

Textabtrennung

Einige Hinweise zum Herstellen von hölzernen Flächen und Bekleidungen

Rechte - Kernseite immer nach oben. Beim Anstoßen / Verleimen immer Kernseite an Kernseite (wobei man das Markstück abtrennt) und Splint an Splint - wie nachfolgend dargestellt:

Abbretterung Kernseiten verleimen Splintseiten verleimen

Werden Kern- und Splintholz miteinander verleimt, ergeben sich durch das unterschiedliche Arbeiten an den Fugen sogenannte Einschläge.

Falsch zusammengefügte Bretter

Will man aus zwei Brettern oder Bohlen einen Stollen (Balken) herstellen, dann sind die linken Seiten miteinander zu verleimen, andernfalls löst sich die Verbindung an den Rändern.

Flach verleimte Bretter

Beispiel: Anbringen einer Türbekleidung:

Türleibung aus einem Brett

Beispiel: Anbringen einer Fußleiste

Fußleiste anbringen
Textabtrennung

Lagerung des Holzes


Werden Holzstapel im Freien gelagert dann ist ein Abstand zum Erdboden von mindestens 600 mm vorzusehen und abzudecken. Ausreichend dimensionierte Lagerhölzer ruhen im Abstand von 0,60 bis 1 m (je nach Dicke der Bretter) auf Betonschwellen oder gestapelten Mauerziegeln. Zwischen den Bretterlagen sind Stapelhölzer mit möglichst quadratischem Querschnitt angeordnet, wobei Eichenholz dafür auf keinen Fall genommen werden darf, weil dessen hoher Gerbsäureanteil auf den Brettern blauschwarze Streifen hinterlassen würde, die sich nicht mehr beseitigen lassen. Der Stapelplatz ist am besten dort anzulegen, wo er nicht der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt ist und in seiner Längsachse möglichst quer zur Hauptwindrichtung liegt. In regelmäßigen Abständen muss man für Sauberkeit sorgen, d. h. wucherndes Unkraut entfernen und auch auf etwaige faulende Holzabfälle achten, die einen Wachstumsherd für holzzerstörende Pilze darstellen.




Holzschutz


Der Begriff Holzschutz umfasst im wesentlichen folgende drei Dinge:


  1. Konstruktiver Holzschutz. Dieser sollte allen voran gehen!!
    Unter Konstruktiven Holzschutz versteht man unter anderem die richtige Wahl des Holzes für den entsprechenden Zweck; dass das Holz ausreichend Luftumspült ist, dass Hölzer im Außenbereich so zugeschnitten und angebracht sind das kein direkter Erdkontakt besteht, dass das Holz ausreichend „arbeiten “ und Wasser immer ablaufen kann.
  2. Imprägnierung durch Anstriche. (Lasur oder Farbgebung)
  3. Der chemisch vorbeugende Holzschutz z.B. Imprägnierung durch tränken, streichen oder Druckimprägnierung.



Hier ein paar Beispiele für konstruktiven Holzschutz im Außenbereich

Holzstapel abgeschrägte Kanten Pfosten auf Lagerholz

... und hier speziell für einen Gartenzaun


Gartenzaun Zaunspitze abgeschrägte Enden Zaundetail Zaunfuß
Textabtrennung

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