Über das Holz | Laubhölzer und seine Eigenschaften

Titelbild - Banner Ratgeber-Holz.de mit Anleitungen zum selber bauen aus Holz | Gebräuchliche Laubhölzer

Hier eine kleine Auswahl der gebräuchlichsten Holzsorten


Ein Bauholzstapel im Wald

Aus der Reihe der verschiedenen Holzarten sind es nur wenige, die eine ganz allgemeine Verwendung finden. Jeder Erdteil und jedes Land richtet sich selbstverständlich nach den vorhandenen Verhältnissen und dementsprechend finden bei uns die am häufigsten vorkommenden einheimischen Waldbäume auch die größte Verwendung als Bauholz. Es sind insbesondere die Nadelhölzer, welche wegen ihres geraden, schlanken Wuchses und ihres geringen Gewichtes sich zu Bauholz eignen; aber auch verschiedene Laubhölzer finden eine mehr oder weniger weitgehende Verwendung. Aus der Reihe der Nadelhölzer spielen die Hauptrolle das Tannen-, Fichten-, Kiefern- und Lärchenholz; aus der Reihe der Laubhölzer kommt hauptsächlich das Eichenholz in Betracht und nach diesem das Erlen-, Eschen-, Buchen- und Ulmenholz. Verhältnismäßig selten, als reines Bauholz, werden die Hölzer der Pappeln und Linden, des Ahorns, der Birke, der Hainbuche, der Robinie, der Kastanie und des Nussbaums verwendet. Diese werden mehr zum Schnitzen oder allgemein in der Tischlerei benutzt.

Textabtrennung

Die gebräuchlichsten europäischen Laubhölzer



Das Eichenholz; Das Erlenholz; Das Buchenholz; Das Eschenholz


Das Eichenholz


Die Eiche; Stieleiche (Quercus robur) und Steineiche (Quercus ilex)

Eichenbaum Steineiche Stieleiche Eichenholz Die Stieleiche oder Sommereiche hat lang gestielte Früchte und kurz gestielte Blätter. Bei der Steineiche oder Wintereiche ist es umgekehrt. Die erste ist in Bezug auf Belaubung und Entlaubung etwas früher als die andere, daher die Bezeichnung Sommer- und Wintereiche. Die Eiche wächst durch ganz Deutschland, in größeren Beständen am Niederrhein und in Westfalen, geht aber nicht so hoch ins Gebirge als die Nadelhölzer. Sie erreicht eine durchschnittliche Höhe von 30 m, wird aber auch bis zu 50 m hoch bei einer Stammdicke bis 2 m und mehr. Die Eiche erreicht ein hohes Alter, wird aber mit etwa 200 Jahren gewöhnlich kernfaul. Der Stamm ist ziemlich gerade und zylindrisch, hier und da drehwüchsig und hat eine graubraune, zerrissene Rinde. Die knorrigen, mannigfaltig gebogenen Äste und Zweige bilden eine rundliche Krone von dunkler Färbung. Die beiderseits grünen, unten etwas helleren Blätter sind buchtig gelappt und kommen bei der Wintereiche grün, bei der Sommereiche braun aus den Knospen. Die Eiche ist ein Kernholzbaum mit scharf getrenntem, schmalem und wenig haltbarem Splint, mit gleichmäßigen Jahresringen und den bekannten Markstrahlen, welche das Eichenholz sofort als solches erkennen lassen. Das Holz ist schwer, hart, dauerhaft, langfaserig, leicht spaltbar, zäh, gerbsäurehaltig und frisch von eigentümlichem Geruch. Die Farbe ist im Splint hellgelb, im Kern gelb, gelblich - rötlich oder graubraun und bei der Wintereiche etwas dunkler als bei der Sommereiche. Auch ist das Holz der Wintereiche etwas härter und weniger leicht spaltbar. Das Eichenholz ist unter günstigen Bedingungen und im freien Stand gewachsen das beste Bauholz. Es hat die größte Dauer unter Dach, im Wind und Wetter, im Boden und hauptsächlich im Wasser, wo es sogar fester und unverwüstlich wird. Auch im Wechsel von nass und trocken hält sich das Eichenholz gut. (Im Wechsel etwa 50 Jahre, im Trockenen 500 Jahre, im Wasser unbegrenzte Zeit.) Unter Wasser kann es sofort nach dem Fällen verwendet werden, zu anderen Zwecken muss es trocken und mehrjährig gelagert sein. Weil sehr weich und dem Wurmfraß unterworfen, ist der Splint unbrauchbar. Eisen in fester Berührung mit Eichenholz rostet rasch und macht das benachbarte Holz mürbe.


Das Erlenholz


Erle; Schwarzerle (Alnus glutinosa) und Weißerle (Alnus incana)

Erlenzweig Erlenholz Die Schwarzerle ist die gewöhnlichste. Die Bezeichnung Schwarz - und Weißerle bezieht sich auf die Rinde, welche bei der Schwarzerle dunkel - graubraun, fast schwarz und dabei im Alter rissig und schuppig, bei der Weißerle aber grau und glatt ist. Die Schwarzerle hat unbehaarte, in der Jugend klebrige, die Weißerle dagegen stets behaarte, nie klebrige Zweige. Das Holz beider ist ähnlich, hat bei der Weißerle etwas mehr Glanz und eine Hellere, mehr graue als rote Farbe, ist aber minderwertig. Die Schwarzerle erreicht eine Höhe bis zu 25 m, die Weißerle bis zu 10 m. Die Erle ist ein Splintholzbaum mit breiten Jahresringen und Markstrahlen. Das Holz ist leicht weich, gut spaltbar, leicht brüchig, trocken und im Wechsel von nass und trocken nicht dauerhaft, wohl aber in ständiger Nässe. Trocken wird es mehr wie alle anderen Hölzer von Würmern angegangen. Die Farbe des Holzes ist in frischem Zustand weißlich, später rotbraun oder grau rot, vielfach auch gewässert maserig. Das Erlenholz, das in der Schreinerei, zu Drechslerarbeiten und anderweitig verwendet wird, ist kein Bauholz für den Hochbau; dagegen ist es für den Grund- und Wasserbau nach der Eiche das beste Bauholz und sofort nach dem Fällen verwendet von großer Dauer, weshalb es sich besonders zu Grundpfählen und Rostschwellen empfiehlt.


Das Buchenholz


Buche oder Rotbuche (Fagus sylvatica)

Buchen Buchenzweig Buchenholz Die Buche steht in gemischten und reinen Beständen besonders in Norddeutschland. Die Buche ist einer unserer schönsten Waldbäume und erreicht ein hohes Alter, eine bedeutende Stärke und eine durchschnittliche Höhe von 20 bis 40 m. Der Stamm ist gerade und schön rund, hat eine graue oder graugrüne, glatte Rinde, welche im Alter zuweilen „versteint“ und dabei rau und rissig wird. Die schön geformte Krone ist rundlich und dicht, aus mäßig starken Ästen und leichten Zweigen, bei junger Belaubung besonders schön. Die Blätter sind glatt, glänzend grün, am Rande flach buchtig und zottig gewimpert. Die Buche ist ein Reifholzbaum ohne Kern mit sehr dünnem Mark, deutlichen Jahresringen und Markstrahlen, welche sich auf dem Hirn- und Querholz hell, auf dem Langholz dunkel abheben. Das Holz ist mittelschwer, hart, fest, stark schwindend und „arbeitend“, gut spaltbar und dauerhaft, aber nicht im Wechsel von trocken und nass. Die Farbe ist schön rötlich oder rötlich - braun, frisch etwas heller. Ein eigentliches Bauholz ist das Buchenholz ebenfalls nicht; dagegen kann es für Konstruktionen unter Wasser in Betracht kommen und seiner Härte und Festigkeit halber für Boden- und Treppenbelag etc. Eine Hauptverwendung findet das Buchenholz als Brennmaterial und bei der Herstellung von Möbelteilen.


Das Eschenholz


Esche (Fraxinus excelsior)

Eschenbaum Eschenzweig Eschenholz Dieser schöne Walbaum, in der Ebene und auf den Vorbergen wachsend, wird bis zu 40 m hoch und hat einen schlanken, schön gewachsenen Stamm. Die Rinde ist bis zum 40. Jahr glatt und grau - grün, später borkig mit breiten Längsrissen und scharfen Querrissen. Die etwas offene, gut gebildete Krone zeigt gegenüberstehende, gefiederte Blätter mit 9 bis 13 Blättchen, die aus schwarzen, samtartigen Knospen hervorbrechen. Die Esche ist ein Kernreifholzbaum mit sehr breitem Splint, großer Markröhre, kaum erkennbaren Markstrahlen und breiten Jahresringen, in denen das kleinporige Sommerholz sich scharf von den großporigen Kreisen abhebt. Das Holz ist schwer, hart, glänzend, leicht spaltbar, fest, zäh und elastisch, etwas grobfaserig, im Trockenen dauerhaft, im Wechsel dagegen weniger. Die Farbe des Holzes ist gelb weiß oder grau weiß und im Kern braun. Das in der Schreinerei, und für Geräte vieler Art (Turngeräte, Werkzeugteile) verarbeitete Holz ist trotz guter Eigenschaften kein eigentliches Bauholz, weil es für Konstruktionsteile im Allgemeinen zu biegsam ist. Seiner Federkraft und Zähigkeit wegen kann es doch verschiedentlich Verwendet werden. Zwischen Splint-, Reif- und Kernholz besteht kein wesentlicher Unterschied, so dass alles verwendet werden kann.


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